Mit Beginn der 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts eroberten Teppiche aus einzelnen Platten Büroräume, Empfangsbereiche und Verkaufsflächen. Sie wurden für gewerbliche Zwecke entwickelt und waren bzw. sind entsprechend strapazierfähig. Dank des Bausteinprinzips sind sie leicht und schnell zu verlegen. Mittlerweile gibt es sie in vielen Farben und Qualitäten, die sich auch für Privaträume eignen.
Die Teppichelemente sind in der Regel quadratisch und haben eine Grösse von 40 x 40 cm oder 50 x 50 cm. Ursprünglich waren die Platten hauptsächlich mit Nadelfilz beschichtet. Im Gegensatz zu anderen Teppichböden werden beim Nadelfilz keine Fäden geknüpft: Die meist synthetischen Fasern (Polyamid oder Polypropylen) werden in einem speziellen Verfahren mit Nadeln gefilzt (siehe Kasten Seite 43). Durch dieses Herstellungsverfahren erhält die Oberfläche ihre Robustheit, die für einen geringen Verschleiss und einen hohen Gebrauchswert verantwortlich ist.
Seit einigen Jahren werden die Teppichelement auch mit Schurwolle und anderen Materialien hergestellt. Und natürlich längst nicht mehr nur in den typischen Bürofarben Grau und Beige, sondern in zahlreichen anderen Farbvarianten.
Dank der Rückenbeschichtung der Platten und dem relativ hohen Gewicht müssen sie nicht zwingend mit dem Untergrund verklebt werden. Das ist ideal, wenn man eines Tages wieder zügelt. Denn die Platten lassen sich einfach entfernen und allenfalls neu verlegen. Damit wirklich nichts rutscht, empfiehlt es sich aber, zumindest einige Teppichplatten zu fixieren (siehe unten).
Die wichtigsten Vorteile
Die Platten – egal, ob aus synthetischen oder Naturfasern sind aus mehreren Gründen praktisch:
- Sie sind strapazierbar und widerstandsfähig.
- Sie lassen sich relativ einfach verlegen.
- Man kann einzelne Elemente austauschen.
- Sie bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten.
- Zieht man um, sind sie leichter zu transportieren als gerollte Teppiche.
- Man hat wenig Abfall beim Zuschneiden.
Was die Gesundheit anbelangt, so sind Teppichfliesen vergleichbar mit normalen Teppichen: Sie binden den Staub. Dadurch gelangt weniger davon in die Luft, was für Stauballergiker wichtig ist. Allerdings muss auch ein Elementteppich regelmässig gesaugt werden.
- Tipps für den Einkauf
- Messen Sie den Raum aus und berechnen Sie, wie viele Fliesen Sie benötigen. Auch bei Teppichplatten gibt es Resten, wenn man sie verlegt. Ausserdem sollte man ein paar Ersatzfliesen lagern, um verschmutzte und abgenutzte Stücke auswechseln zu können.
- Die Platten gibts in den unterschiedlichsten Farben und Qualitäten. Entscheidend ist, wo sie verlegt werden: Im Eingangsbereich benötigt man eine robustere Qualität als zum Beispiel im Schlafzimmer.
- Achten Sie darauf, dass jede gekaufte Packung die gleiche Produktions- bzw. Farbnummer hat.
- Werkzeuge: Sie brauchen ein Teppichmesser, Kreide, Messband und Lineal – allenfalls eine gute Schere sowie doppelseitiges Teppich-Klebeband.
- Verlegen
- Der Boden muss sauber, trocken und eben sein. Am besten nimmt man die Teppichstücke mindestens 24 Stunden vorher aus der Packung, damit sie Zimmertemperatur annehmen und die Fasern sich aufstellen.
- Die einzelnen Platten werden von der Mitte des Raums aus verlegt. Als Erstes deshalb die Raummitte markieren.
- Wer ein bestimmtes Muster haben möchten, legt die Platten zuerst lose auf, um zu sehen, wie das Ganze wirkt.
- Darauf achten, dass Randelemente mindestens die halbe Grösse einer Platte haben. Allenfalls den Mittelpunkt ein paar Zentimeter verschieben.
- Je nach Produkt werden die Platten mit Klebstoff fixiert oder lose verlegt. Selbstklebende Produkte haben auf der Rückseite eine klebende Schicht, die mit einer Folie geschützt ist. Diese wird abgezogen, bevor die Elemente verlegt und angedrückt werden.
- Von der Raummitte her zwei Reihen legen, die sich in der Mitte im rechten Winkel kreuzen. Diese «Schlüsselstücke» sollten geklebt bzw. mit Teppichband fixiert werden.
- Jetzt werden die vier Quadrate von der Mitte her satt aufgefüllt. Jedes Stück muss bündig an der Nachbarplatte anliegen. Teppichflor zwischen den Elementen entfernen.
- Die Randstücke schneidet man mit Hilfe von Teppichmesser und Lineal zu. Bei selbstklebenden Produkten wird die Folie erst nach dem Zuschnitt entfernt.
- Damit der Teppichboden fest sitzt, empfiehlt es sich, auch die Randstücke zu fixieren – zum Beispiel mit einem Teppichband.
Preis: ab 3 Franken pro Stück
Teppichelemente gibt es bei Fachhändlern, in grösseren Baucentern und übers Internet. Die Preise hängen von Material und Grösse ab, aber auch davon, ob die Platten selbstklebend sind.
Preisbeispiele: Ein 4er-Set Hochflor-Teppichplatten in der Grösse 40 x 40 cm kostet bei Jelmoli rund 110 Franken. Selbstklebende Nadelfilzplatten im 6er-Set, 40 x 40 cm, gibt es z. B. bei Stufenmatten.ch für rund 20 Franken. Bei Coop Bau + Hobby findet man verschiedene Teppichelemente bereits ab rund 3 Franken pro Stück.
Bereits erschienene Artikel über Bodenbeläge:
Was ist Nadelfilz?
Nadelfilz oder Nadelvlies wird aus Kunstfasern und seit einigen Jahren auch aus Schurwolle hergestellt. Gefilzt werden die Fasern auf mechanische Weise mit Nadeln mit Widerhaken, welche die Fasern immer wieder in den Filz hineindrücken und wieder herausziehen.
Anschliessend wird das Nadelvlies mit Wasserdampf behandelt, um die Fasern weiter zu verdichten. Es entsteht eine robuste Oberfläche, die Feuchtigkeit und Schmutz sehr effizient abweist.
So bleiben Teppichplatten lange schön
Normalen Staub und Schmutz entfernt man regelmässig mit dem Staubsauger.
Flüssigkeiten, die auf dem Teppich landen, lassen sich mit Haushaltpapier aufsaugen. Je schneller man das erledigt, desto besser das Ergebnis.
Flecken entfernt man mit lauwarmem Teppichschaum und einer weichen Bürste. Den Fleck immer von aussen nach innen behandeln, damit er nicht grösser wird.
Bei starker Verschmutzung oder einem Brandloch kann man die ganze Platte ersetzen.