Es gibt naturbelassene und eingefärbte Korkböden. Bedruckte Varianten sehen aus, als wären sie aus einem anderen Material – etwa Keramik, Stein, Metall oder Leder.
Neben den unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten hat der Korkboden diverse Vorteile. Er ist:
- elastisch und dadurch gelenkschonend
- fusswarm
- schalldämpfend
- isolierend und damit energiesparend
- antistatisch
Man unterscheidet zwei Arten von Korkböden: Fertigparkett, das schwimmend verlegt und Massivkork, der fest mit dem Untergrund verklebt wird. Beide bestehen aus Kork und einem Bindemittel. Zusätzlich wird beim Fertigfussboden eine stabilisierende Trägerplatte, beispielsweise aus Holzwerkstoff, eingesetzt. Beim Fertigparkett ist die Korkschicht mindestens 3 und beim Massivkork mindestens 4 Millimeter dick. Je dicker die Schicht, umso besser die Qualität.
Fertigparkett: Die einzel- nen Korkelemente haben eine ringsum laufende Nut- und Federverbindung. Dadurch können sie ineinandergeklickt und schwimmend – also ohne feste Verbindung mit dem Untergrund – verlegt werden. Diese Variante ist einfach, schnell und auch für Heimwerker geeignet.
Massivkork: Hier wird der Kork vollflächig mit dem Boden verklebt. Voraussetzung ist, dass der Untergrund eben, sauber und trocken ist. Achten Sie zudem auf lösemittelfreien oder emissionsarmen Kleber. Diese Variante ist zeitintensiv und im Prinzip nur eine Angelegenheit für Fachleute.
Korkböden können geölt, gewachst, lackiert oder mit Keramik versiegelt sein. Die Oberflächenbehandlung entscheidet darüber, wie strapazierfähig der Bodenbelag ist:
- Öl und Wachs
Sie kommen den natürlichen Eigenschaften des Korks am ehesten entgegen. Wachs ist weniger gebräuchlich: Schmutz haftet leichter am Boden. Bei Öl muss man am Anfang mit einem erhöhten Pflegeaufwand rechnen (siehe Kasten unten). Beide Varianten eignen sich eher für schwach genutzte Räume wie beispielsweise Schlafzimmer.
- Lack
Gebräuchlich sind Lacke auf Wasserbasis. Diese Behandlung eignet sich für alle normal genutzten Räume wie Wohn- und Kinderzimmer.
- Keramikversiegelung
Korkböden mit dieser Versiegelung können auch in stark genutzten Bereichen wie Küche und Flur verwendet werden.
Bei durchschnittlicher Beanspruchung halten Korkböden mit Öl-, Wachs- oder Lackversiegelung mindestens 10 Jahre, solche mit Keramikbeschichtung 15 Jahre.
Massivkorkböden kann man abschleifen und so renovieren – ähnlich wie Parkett.
Wichtig: Kork lässt sich auch im Bad verlegen. Dann sollte man die Klebevariante mit Lack- oder Keramikversiegelung wählen. Grund: Fertigparkett enthält eine Holzwerkstoffplatte, die bei Feuchtigkeit aufquellen kann.
Eine Fussbodenheizung ist grundsätzlich kein Hindernis: Kork kann verwendet werden, wenn es sich um eine Warmwasser- und nicht eine Elektro-Fussbodenheizung handelt. Zudem sollte man Massivkork
den Vorzug geben, da es beim Fertigparkett Probleme bei der Wärmeübertragung geben kann.
So bleibt der Korkboden lange schön
Ein Korkboden ist ein Naturprodukt. Daher sollte man bei der Pflege und im täglichen Umgang ein paar Regeln beachten.
Schutzschicht erneuern: Geölte Korkböden müssen regelmässig mit Öl nachbehandelt werden. Der Pflegeaufwand ist vor allem am Anfang einiges grösser als bei versiegelten Flächen. Denn mit der Zeit wird der Aufwand geringer, weil der Kork weniger Öl «schluckt».
Richtig reinigen: Korkböden regelmässig staubsaugen. Wichtig: Grober Schmutz wie Sand sollte vermieden werden, denn er könnte Kratzer verursachen.
Den Boden zwischendurch mit einem geeigneten Reiniger nebelfeucht aufnehmen: Ein Korkboden darf nicht überschwemmt werden. Es dürfen sich keine Pfützen bilden.
Verboten sind Dampfreiniger, Reinigungsautomaten, Scheuermittel und Mikrofasertücher.
Beschädigungen vermeiden: Möbel können Kratzer oder matte Stellen verursachen. Daher sollte man Stuhl- und Tischbein sowie Füsse von schweren Möbeln mit Schutzgleitern (Filz oder Kunststoff) versehen. Bei Bürostühlen auf weiche Rollen achten oder eine Bodenschutzmatte verwenden.
Ein weiteres Problem sind Weichmacher: Diese Stoffe stecken oft in Gummirollen unter Möbeln und in farbigen Teppichunterlagen. Weichmacher können durch die Versiegelung des Korkbodens wandern und Verfärbungen verursachen. Verhindern lässt sich dies bei Möbeln, wenn Gummifüsse mit Filzgleitern versehen werden.
Klima regulieren: Verklebter Kork schwindet und quillt kaum. Nur beim Kork-Ferigparkett kann es zu solchen Reaktionen kommen. Ideal sind daher eine Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad und eine relative Luftfeuchtigkeit von
45 bis 60 Prozent. Während der Heizperiode gegebenenfalls Luftbefeuchter verwenden.
Von der Korkeiche zum Bodenbelag
Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Der Baum wird vor allem in Portugal, aber auch im übrigen Mittelmeerraum angebaut. Nach 25 Jahren wird die Korkeiche ein erstes Mal geschält. Danach wird jeweils neun Jahre bis zur nächsten Ernte gewartet. Der Baum wird durch das Schälen nicht verletzt. Korkeichen werden 150 bis 200 Jahre alt. Die geerntete Rinde wird ein halbes Jahr getrocknet, dann gekocht und nochmals getrocknet. Aus der besten Qualität werden Flaschenkorken gestanzt und Furniere für Korkböden geschnitten.
Der Rest wird gemahlen und mit Bindemitteln zu Blöcken gepresst. Die daraus geschnittenen Platten werden je nach Produkt mit Korkfurnieren oder Trägerplatten verbunden.