Wer Rasenkanten, Hecken oder Sträucher mit einer Akku-Gartenschere nachschneidet, spart viel Zeit. Haus & Garten wollte wissen, ob die Akku-Geräte ein sauberes Schnittbild hinterlassen, wie lange sie Strom liefern und wie robust sie sind. Das Institut PZT in Wilhelmshaven (D) testete zwölf Scheren aus Bau- und Gartenmärkten (siehe «So wurde getestet»).
Bei zehn Produkten war ein Gras- und ein Strauchaufsatz dabei: Sie eignen sich deshalb auch zum Nachschneiden von Hecken und Sträuchern. Zwei Geräte hatten nur den Grasaufsatz. Dickere Zweige lassen sich damit nicht schneiden.
Die wichtigsten Testresultate: Zuvorderst landete das teuerste Gerät – die Gartenschere Bosch ASB 10,8 mit Lithium-Akku für 199 Franken. Sie schneidet selbst hohes Gras und dickes Pampasgras sauber und schnell. Auch beim Trimmen von Sträuchern – z. B. Buchsbaum und Rosenbüsche – lieferte sie ein schönes Schnittbild, und das Arbeiten ging schnell von der Hand.
Ein Vorteil bei den Bosch-Geräten ist das sogenannte Antiblockiersystem: Wenn die Schere stecken bleibt, beisst sie sich nicht fest, sondern wiederholt den jeweiligen Schnitt so lange, bis der Zweig durchtrennt ist. Dies verhindert, dass Zweige, Äste oder dickes Gras gequetscht werden.
Der Nachteil: Das Gerät ist relativ schwer. Etwas handlicher ist das kleinere Bosch-Gerät Isio. Es bekundet aber Mühe mit dickeren Zweigen. Und auch diese Gartenschere kostet deutlich über 100 Franken.
Günstig und gut: Ayce-Schere von Jumbo
Erfreulich: Es geht auch viel günstiger. So erreichte das Gerät der Jumbo-Eigenmarke Ayce eine gute Gesamtnote – es kostet mit rund 60 Franken über 100 Franken weniger als der Testsieger. Die Ayce-Schere erreichte Spitzenwerte bei der Akkulauf- und bei der Ladezeit. Der Akku war erst nach 65 Minuten Arbeit leer. Zudem dauerte es nur eine Stunde, um ihn wieder aufzuladen. Weiter lieferte Ayce ein ordentliches Schnittbild – auch nachdem das Geräte leicht abgenutzt war.
Beim Set A-GS 3,6 von Lux Tools ist ein Teleskopstiel inbegriffen. Er entlastet den Rücken bei der Gartenarbeit, vor allem beim Grasschneiden. Denn so muss man nicht in gebückter Haltung arbeiten. Teleskopstiele gibt es auch für die Geräte Bosch ASB 10,8 und Isio, Gardena Comfort Cut und Wolf Finesse 3 in 1; sie müssen aber als externes Zubehör dazu- gekauft werden. Das kostet je nach Gerät 35 bis 50 Franken.
Grosse Unterschiede zeigen sich bei der Akku-Leistung: Die Gardena-Gartenschere Comfort Cut hielt zwar volle 110 Minuten durch. Es dauerte jedoch 7,5 Stunden, bis der Akku wieder voll war. Enttäuschend war die Akku-Leistung beim Wolf-Produkt: Nach 35 Minuten war Schluss. Und erst nach fünf Stunden Ladezeit war der Akku endlich wieder einsatzbereit.
Bei den zwei günstigen Geräten – der Grasschere Okay von Landi und der Akku-Grasschere 7,2 V von Intertek – wird der Strauchaufsatz nicht mitgeliefert. Deshalb wurden nur das Schnittbild und die Resultate beim Schneiden von Gras bewertet, nicht aber das Schneiden von Sträuchern. Gute Werte erreichte dabei die Okay-Schere. Intertek war das schwerste Gerät im Test. Ausserdem war der Akku nach gerade mal 30 Minuten leer.
Haus & Garten hat die Testresultate allen Herstellern vorgelegt. Sie nahmen nicht Stellung.
Richtige Gras- und Strauchpflege
- Idealerweise startet man mit der Graspflege im Spätfrühling. Bis zum Juni ist das Wachstum am stärksten. In dieser Zeit sollte man den Hausrasen wöchentlich bis dreimal schneiden.
- Nie mehr als ein Drittel der Grashöhe auf einmal schneiden: Wer eine vier Zentimeter hohe Wiese will, sollte sie nicht höher als sechs Zentimeter wachsen lassen.
- Kurzes Schnittgut einfach liegen lassen, es wandelt sich in Nährstoffe um. Langes Schnittgut besser zusammenrechen und auf dem Kompost entsorgen.
- Ein kurzer Rasen überwintert besser: Allenfalls muss deshalb das Gras bis im November geschnitten werden.
- Blumenwiesen oder -rasen muss man nicht düngen. Bei anderen Rasen empfehlen sich drei bis vier Düngungen pro Jahr. Die erste sollte Ende März erfolgen.
Pflege von Hecken und Gartensträuchern:
- Im Sommer Sträucher und Hecken regelmässig wässern – vor allem während längerer warmer Perioden.
- Alte und kranke Äste oder Zweige müssen regelmässig entfernt werden, damit junge Triebe mehr Nährstoffe erhalten. Schneiden sollte man die Zweige im Spätherbst oder im März, bevor die ersten Triebe entstehen.
So wurde getestet
Das Prüfinstitut PZT in Wilhelmshaven (D) testete für Haus & Garten zwölf Akku-Gartenscheren. Die Prüfkriterien:
Die Experten schnitten mit den Scheren Rasenkanten, hohes Gras sowie dickes Pampasgras: Ist das Gras sauber geschnitten oder gequetscht? Wie lange dauert ein Schnittvorgang?
Mit dem mitgelieferten Strauchaufsatz schnitten die Laborleute Buchsbäume und die Rosengewächse Zwergmispel und Spiraea. Danach überprüften sie, ob die Äste sauber durchtrennt oder gequetscht waren.
Liegt das Gerät gut in der Hand? Wie schwer ist es? Kann man längere Zeit damit arbeiten? Lassen sich die Messer einfach auswechseln?
Gemessen wurde die Akkulaufzeit im Leerlauf und wie lang es dauerte, bis der Akku voll geladen war. Abzüge gab es, wenn das Gerät auch beim Laden einschaltbar war und wenn es sich bei einer Blockierung nicht automatisch abschaltete. Denn dies kann gefährlich sein.
Der Schalldruckpegel wurde gemessen – und beurteilt, ob das Gerät unangenehm laut ist.
Die Experten hielten jede Schere eingeschaltet in Quarzsand. Danach untersuchten sie, ob sie abgenutzt ist, testeten wiederum die Schnittfunktion und verglichen sie mit einem Gerät im Neuzustand. Korrosionsbeständigkeit: Jedes Produkt wurde mit 3-prozentiger Salzlösung besprüht und der Zustand nach drei Tagen bewertet.