Im Garten tuts auch Regenwasser

Trinkwasser ist ein wertvolles Gut. Deshalb sollte es nicht im Garten verschwendet werden. Regenwasser tuts auch. Haus & Garten zeigt, was es für eine Regenwasser-Sammelanlage braucht.

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Haus & Garten 03/2012

28.08.2012

Marco Diener

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Jeder Schweizer verbraucht 162 Liter Trinkwasser – und das Tag für Tag. Das hat der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfachs errechnet. Für eine vierköpfige Familie kommen so pro Jahr über 235 000 Liter zusammen. Allein die Toilettenspülung verbraucht ein Drittel davon.
Gut deshalb, wenn es für den Garten nicht auch noch Trinkwasser braucht. Eine Regenwasser-Sammelanlage für die Gartenbewässerung lässt sich mit deutlich geringerem finanziellen und baulichen Aufwand realisieren als eine Regenwasseranlage für Toilettenspülung und Waschmaschine (siehe Kasten rechts).
Die Regentonnen müssen lichtundurchlässig sein
Die meisten Regentonnen fassen zwischen 200 und 1000 Liter Wasser. Sind die Dachfläche und der Garten sehr gross, dann ist es sinnvoll, zwei oder gar drei Regentonnen zusammenzuschliessen. Das geschieht über einen Schlauch oder ein Rohr in Bodennähe. So verteilt sich das Wasser automatisch in den Regentonnen – und in allen ist so der Wasserstand gleich hoch. Wichtig: Die Regentonnen müssen aus lichtundurchlässigem Kunststoff sein. Nur so lässt sich die Algenbildung vermeiden.
Doch wie kommt das Wasser überhaupt in die Regentonne? über einen sogenannten Regensammler. Dieser wird ins Fallrohr, welches das Wasser aus dem Dachkännel ableitet, eingesetzt. Der seitliche Auslauf ist über einen Schlauch mit der Regentonne verbunden. Modelle mit Ventil verhindern, dass die Regentonne überläuft. Regensammler sind so beschaffen, dass das Wasser gefiltert wird, ehe es durch den Schlauch in die Regentonne läuft. Wenn aber viel Laub anfällt, dann lohnt sich ein Laubabscheider, der oberhalb des Regensammlers montiert ist.
Ideal ist, wenn sich der Regensammler von Sommer- auf Winterbetrieb umstellen lässt. Dann fliesst das Wasser im Winter wie gewohnt durchs Fallrohr ab und kann nicht in der Regentonne gefrieren.
Gute Regentonnen nehmen wenig Platz in Anspruch
Regentonnen gibt es in den unterschiedlichsten Farben und Formen: als simple Fässer, als Amphoren oder Säulen. Oder auch als halbe Amphoren und halbe Säulen. So schmiegen sie sich an die Hausmauer an und brauchen weniger Platz. Grosse Regentonnen können auch im Garten vergraben werden. Allerdings ist das – allein schon wegen des Aushubs – aufwendig.
Und wie kommt das Wasser von der Tonne in den Garten? Für kleine Gärten reicht ein Wasserhahn. Er wird weit unten an die Regentonne geschraubt. Die Verschraubung sollte mit Silikon abgedichtet werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Tonne auf einem Sockel steht, damit unter dem Wasserhahn eine Giesskanne oder ein Wasserkessel Platz hat.
Eine einfachere Lösung ist ein Wasserschlauch, der so lang ist wie die Regentonne hoch. Bei Nichtgebrauch wird das Ende oben an der Regentonne befestigt. Wird das Ende näher zum Boden geführt, läuft das Wasser durch den Schlauch.
Wer es gerne bequemer mag oder einen Rasensprenger betreiben möchte, der braucht eine Wasserpumpe. Nachteil: Die Pumpe muss ans Stromnetz angeschlossen sein.
Je nach Ausführung können die Kosten für eine Regenwasser-Sammelanlage sehr unterschiedlich ausfallen. Für das nötige Zubehör muss man mit 300 bis 1000 Franken rechnen (ohne Montage). Erhältlich ist es in Baumärkten und im Fachhandel.

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